Abstract
Im Juni 2018 gab der Discounter Lidl bekannt, dass er das in Kooperation mit SAP durchgeführte IT-Investitionsprojekt „eLWIS“ mit sofortiger Wirkung einstellen würde. Die bis zu diesem Zeitpunkt angefallenen Kosten betrugen bereits rund 500 Mio. Euro. Damit reiht sich Lidl in eine durchaus beachtliche Liste jener Unternehmen ein, die ein geplantes IT-Großprojekt nicht im vorgesehenen Kosten- und Zeitrahmen abzuwickeln vermochten. Die enorme Verbreitung dieser Problematik über eine Vielzahl von Branchen hinweg gibt Anlass zu einer intensiven Analyse der Erfolgsfaktoren für effektives Kostenmanagement in Großprojekten. Einen vielversprechenden Ansatz stellt in diesem Kontext das verhaltensorientierte Controlling dar, das vor allem Maßnahmen gegen kognitive Fehlleistungen und Könnensdefizite der handelnden Akteure in den Mittelpunkt der Betrachtung rückt. Im Rahmen dieser Arbeit werden ausgewählte kognitive Verzerrungen dargestellt, die im Kontext von Investitionsprojekten zu dysfunktionalem Entscheidungsverhalten führen können. Darauf aufbauend sollen Lösungsmöglichkeiten dargelegt werden, mit deren Hilfe diese Verzerrungen aufgefangen und negative Konsequenzen für das Unternehmen vermieden werden können.
Keywords: Investitionsprojekte; Projektcontrolling; verhaltensorientiertes Controlling; kognitive Verzerrungen.
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