Abstract
Diese Studie untersucht, wie Steuern und steuerlichen Regelungen die Nutzung eines Managementanreizsystems, bekannt als Bonusbank, aus Unternehmenseignersicht beeinflussen. Bonusbanken haben eine spezifische Eigenschaft: ein Teil des von einem Manager in einem Jahr verdienten Bonus wird einbehalten und nachträglich nur bei Erreichung zukünftiger Unternehmensziele ausgezahlt. Während in der bisherigen Literatur zu Bonusbanken Steuern vernachlässigt oder Manageranreize als gegeben angenommen wurden, integriere ich beide Aspekte in ein mehrperiodiges Agency-Modell mit risikoneutralem, haftungsbeschränktem Agenten. Das Modell erfasst insbesondere Ertragsteuern und Verlustverrechnungsbeschränkungen auf Unternehmensebene sowie eine proportionale, periodenabhängige Einkommensteuer beim Manager. Die Ergebnisse zeigen zweierlei: Erstens sinkt die Bonusbanknutzung gegenüber dem Fixlohnvertrag durch alle untersuchten Steuern und Regelungen mit Ausnahme der Verrechnungsbeschränkungen. Zweitens besitzt die Bonusbank einen glättenden Einkommenseffekt, der die Endvermögensreduktion aus den Verrechnungsbeschränkungen und der Einkommensteuerprogression abschwächt. Insgesamt ergänzen die Resultate das Schrifttum zur Entscheidungsrelevanz von Steuern bei der Gestaltung von Vergütungsverträgen.
Keywords: Prinzipal-Agenten Theorie, Steuereffekte, Bonusbank, mehrperiodige Vertragsstruktur.
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