Abstract
In unserer säkularen Gesellschaft sind Menschen trotz begrenzter Möglichkeiten aufgefordert, ihrem Leben Sinn zu geben. Während innere Heldenreisen ein Gefühl von Sinn, Tiefe und Zugehörigkeit vermitteln, gewinnen scheinbare Glücksversprechen wie Selbstoptimierung zunehmend an Bedeutung. Diese explorative Studie zielt darauf ab zu untersuchen, ob Studierende Selbstoptimierung als Weg zum erfüllten Leben betrachten und wie sich dies zu transformativen Entwicklungsgeschichten verhält. Mithilfe von semistrukturierten Interviews und einem quantitativ ausgewerteten Fragebogen werden das Gesellschaftsbild der Studierenden, ihre Selbstoptimierungspraktiken und -motive, Vorstellungen eines gelungenen Lebens sowie Zusammenhänge erforscht. In der postheroischen, säkularen und leistungsorientierten Gesellschaft erwartet die Mehrheit der befragten Studierenden von sich selbst, an sich zu arbeiten. Die Auswertung zeigt, dass nur wenige Befragte transformative Entwicklungsgeschichten erleben, während andere in vermeintlich transformativen Entwicklungen wie Selbstoptimierung oder anderen Lebensprojekten nach Glück streben. Die These, dass dieses strebende Glück auf unvollständigem Sinn- und Selbstkenntnisverständnis beruht, sollte in weiterführenden Studien überprüft werden.
Keywords: finding meaning; good life; self-improvement; self-optimization; transformative hero journey
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Copyright (c) 2024 Lea Krähenmann