Transparenz und organisationale Legitimität: Eine experimentelle Studie am Beispiel eines fiktiven Unternehmens

Zitationsvorschlag

Transparenz und organisationale Legitimität: Eine experimentelle Studie am Beispiel eines fiktiven Unternehmens. (2023). Junior Management Science, 8(4), 926-954. https://doi.org/10.5282/jums/v8i4pp926-954

Abstract

In der vorliegenden Arbeit wurde empirisch überprüft, ob ein hohes Transparenzangebot über und von Unternehmen zu einer Erhöhung ihrer organisationalen Legitimität führt. In einem experimentellen Design wurde dazu die individuell wahrgenommene organisationale Legitimität anhand der von Suchman (1995, S. 578–579) dargestellten Sub-Kategorien der pragmatischen, moralischen und kognitiven Legitimität für eine Versuchsgruppe (n = 108) mit hohem Transparenzangebot und einer Kontrollgruppe (n = 112) mit niedrigem Transparenzangebot am Beispiel einer fiktiven Fluggesellschaft gemessen. Das Transparenzangebot bildete den experimentellen Stimulus und setze sich aus den folgenden Legitimitätsquellen zusammen: Medienberichte, Rankings, Umfragewerte und unternehmensinterne Presseberichte. Die Ergebnisse der Empirie lassen lediglich für die Versuchsgruppe eine Steigerung der moralischen Legitimität erkennen. Ebenfalls zeigt sich, dass die organisationale Legitimität für die Versuchsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe weniger stark sinkt. Die Verarbeitungsdauer der vorgelegten Dokumente hatte dabei keinen Einfluss auf das Niveau der organisationalen Legitimität. Ein quantitativ hohes Transparenzangebot wirkt sich damit zwar positiver auf die organisationale Legitimität aus als ein quantitativ niedrigeres Transparenzangebot, jedoch kann nicht von einem grundsätzlich legitimitätsstiftenden Effekt der Transparenz ausgegangen werden. Dabei scheint außerdem der reine Signaleffekt der Informationen eine größere Rolle als ihre Verarbeitungszeit zu spielen.

Keywords: Transparenz; Organisationale Legitimität; Fluggesellschaften; Corporate Governance; Experiment.

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