Abstract
Der Beschluss der SEC zur Regulierung von Proxy Advisors löst gegensätzliche Reaktionen aus. Der beabsichtigten gesteigerten Transparenz für Aktionäre stehen höhere Kosten zur Informationsbeschaffung gegenüber. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Aktionäre die Regulierung von Proxy Advisors positiv als Mehrwert oder negativ als Kosten auffassen. Mit Hilfe einer Ereignisstudie werden die Marktreaktionen auf elf Ereignisse untersucht, die die Wahrscheinlichkeit der Einführung der Regulierung beeinflusst haben. Die Ereignisstudie zeigt eine negative Gesamtmarktreaktion, die darauf schließen lässt, dass Aktionäre die Regulierung weniger als Mehrwert durch erhöhte Transparenz, sondern vielmehr als Nachteil durch zusätzliche Kosten bewerten. Die Reaktionen auf Ereignisse, die die Wahrscheinlichkeit der Einführung erhöhen (verringern), fallen tendenziell negativ (positiv) aus. Zudem sind die Marktreaktionen stärker, je geringer der Anteil institutioneller Investoren an einem Unternehmen ist. Diese Arbeit trägt zur Debatte über die Regulierung von Proxy Advisors bei, indem sie als Erste empirische Erkenntnisse darüber liefert, wie Aktionäre auf eine Regulierung reagieren.
Keywords: Proxy Advisors; Corporate Governance; Ereignisstudie; Informationsintermediäre.
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